Eigentlich hat es mich nicht überrascht, dass ich in dieser Stadt mit Musik geweckt wurde. Nur wer mich da tanzend unter meinem Fenster geweckt hat, war eine amüsante Überraschung. Die zweite Star Wars Figur, die hier versucht Geld zu verdienen.
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Ein tanzender Darth Vader. |
An jeder Ecke sitzt jemand und macht Musik, vom Jungen, der mit zwei Trommelstöcken auf Plastikeimern einhaut bis hin zur Dixilandkapelle in gestreiften Hemden mit Ärmelhaltern ist hier alles vertreten.
Und das kann man mit einem Foto nicht wiedergeben. Leider auch nicht, dass diese Stadt wirklich nicht gut riecht. Sicher, in Großstädten hat man oft so ein Problem, aber so wie hier habe ich das noch nie gerochen. Ich vermute, dass durch den hohen Grundwasserspiegel Wasser einfach nicht abfließt. Die Bars und Kneipen waschen ihren Dreck nach draußen, kippen ihr Putzwasser im Rinnstein aus, die Stadtreinigung spült die Straßen mit Wasser und es fließt einfach nicht ab. Zumindest riecht es genau so.
Ansonsten fände ich die Stadt wirklich schön, es lohnt sich Tag und Nacht durch die Gassen zu laufen. Man kennt ja oft Bilder von einer Stadt, und wenn man dann dort ist, sehen nur ein paar Häuser, nur eine Straße so aus, wie sie auf Fotos immer dargestellt werden. Aber den Kolonialstil hier, wer es weiß darf mir gerne sagen, ob es französisch, spanisch oder was auch immer ist, den sieht man überall. Die Gitterbalkone, die Blumenampeln die von ihnen wachsen, an den Straßen Palmen. Das sieht schon alles toll aus. Allerdings auch immer wieder gleich.
Heute habe ich mir mit dem Aufstehen etwas Zeit gelassen, bevor ich dann einen langen Spaziergang durch die Stadt gemacht habe, um mir alles anzusehen.
Der erste Gang ging zum Jackson Square, der nur ein paar Blocks die Straße runter liegt. Wer Bilder von New Orleans gesehen hat, hat sicher schon mal diesen Platz mit seiner Jackson Statue und der St Louis Kathedrale gesehen.
Von dort kann man mit Pferdekutschen Stadtrundfahrten machen. Allerdings tun mir die Pferde leid, nur das erste steht an einem Wassertrog, bisher habe ich noch nicht gesehen, dass auch die anderen versorgt werden.
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Jackson Square mit der St. Louis Kathedrale im Hintergrund. |
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Der Eingang zum French Market. |
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Die Markthalle. |
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Die Markthalle. |
Damit Voodooanhänger nicht wegen Teufelsanbetungen verfolgt wurden, mischte sie Voodoo mit Katholizismus, was unter anderem die Madonnenfiguren auf den Bildern erklärt.
Das Museum selber besteht aus zwei Austellungsräumen, einem kleinem Flur und einem kleinen Vorraum, in dem mich Madame Cinnamon Black empfangen hat und mir Informationen über sich und Voodoo gab. Das Ganze umringt von vielen Räucherstäbchen machte sie etwas den Eindruck des Voodoopriesters aus dem James Bond Film "Leben und sterben lassen", der auch u.A. in New Orleans und Umgebung gedreht wurde. Sie konnte auch mindestens so gut lachen.
In den anderen Räumen gab es Bilder, Informationen und allerhand Austellungsstücke zum Thema Voodoo, die mir alle den Eindruck machten, als wäre Voodoo etwas, dass den Menschen Angst machen sollten, damit sie sich gegen Geld von dieser Angst wieder frei kaufen. Oft hießen Regeln: "Schreibe etwas auf ein Stück Papier, falte dieses Papier in einen Geldschein, lege den Geldschein auf einen Altar..."
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Ein Altar. |
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Ein anderer Altar, hier sieht man etwas von dem Geld, aber überall lagen Münzen, man erkennt es auf den Bildern vorher nicht gut. Selbst in den Augen der Totenschädel. |
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Voodoopuppen. |
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Wer selber eine Voodoopuppe machen will, hier die Regeln. |
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Hier mal zwei Beispiele für Halloweendekorationen,... |
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... obwohl ich hier im French Quarter nicht sicher bin, ob es nicht immer so aussieht. |
Ich persönlich fand es nicht so sehenswert. Es war wie das French Quarter, nur waren die Häuser hier größer, häufiger mal allein stehend und es gab sehr viel Grün dazwischen. Hier wohnen wohl die Städter, die etwas mehr Geld haben.
Was es hier auch gab, waren kleine Tierchen, die in Hülle und Fülle über die Straße huschten. Ich frage mich, ob man die dann auch oft im Haus hat.
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Wenn ich die ganzen Stromleitungen sehe, wundert mich nicht, dass in den Motels häufiger mal das Licht flackert. |
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Die Bewohner des Garden District. |
Oft kann man in den USA die Städte mit den Hopp On - Hopp Off Bussen besuchen. Ich habe damit wenig Erfahrung, aber zumindest in New Orleans rate ich davon ab. Es ist zwar praktisch, aber nicht billig. Außerdem stehen an den Haltestellen direkt Touristenführer, die einen in Empfang nehmen und direkt in Richtung der nächsten Touristenattraktion drängen. Das habe ich an mehreren Stellen gesehen. So kann man viel Geld los werden und sieht doch nicht wirklich viel.
Persönlich gehe ich lieber viel zu Fuss und auch durch die Nebenstraßen, aber wenn das nicht geht, dann, finde ich, sollte man den Nahverkehr nutzen, der hält häufig, ist oft sehr billig und man bekommt auch viel zusehen. Mit den Streetcars ist das hier ein Kinderspiel.
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Im Streetcar. |
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Die Fenster sind offen, so kann man sich ungestört umsehen und das ein oder andere Bild davor war aus der Bahn. |
Erst als es draußen wieder dunkel wurde, habe ich das Zimmer wieder verlassen. Nicht das es dann viel kühler ist, wenn man das Hotel einer Restauration verlässt, die ja allesamt klimatisiert sind, kommt der Hammer. Nach Sekunden fühlt sich das Shirt an, als hätte es jemand in Wasser getaucht. Aber mit all den Lichtern und all der Party auf den Straßen, der Musik, ist es deutlich aufregender.
Sollte sich daher jemand wundern, warum die Texte wirrer erscheinen, dann liegt es einfach daran, dass ich hier sehr spät schreibe. Zumindest mir kommt es so vor, durch die Müdigkeit.
Bevor ich mich aber in die Party gestürzt habe, habe ich noch einen kleinen Rundgang gemacht und versucht, mit Bildern festzuhalten, wie schön die Stadt im Dunkeln ist. Es ist mir kaum gelungen.
Dabei bin ich dann auch noch auf ein Casino gestoßen. Nicht, dass es mich überrascht hat, dass in dieser Stadt auch Glücksspiel erlaubt ist.
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Vor dem Casino. |
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Das Casino von außen... |
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... und von innen, natürlich dominieren die ganzen Glücksspielautomaten,... |
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... es gab aber auch Roulette, BlackJack, Craps und ein Pokerturnier war im Gange. |
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Die Promenade. |
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Der Schaufelraddampfer Natchez. |
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Der Jackson Square mit der Kathedrale bei Nacht. |
Ich habe mich schon gewundert, dass es hier keine Jazz Hall of Fame gibt, aber einer der Größten Artisten dieser Musik und Sohn dieser Stadt wird dann doch gewürdigt. Mit einem, nach ihm benannten Park.
Natürlich gibt es in Amerika auch eine Jazz Hall of Fame, die ist aber wohl in Oklahoma.
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Der Eingang zum Park zu Ehren von Louis "Satchmo" Armstrong. |
Fasziniert fand ich auch die Hotels in der Bourbon Street. Ich frage mich, wann die Gäste dort Schlaf finden. Und bei den Preisen, die die Übernachtungen in manchen der Hotels dort kosten, kann ich mir nicht vorstellen, dass da die schlafen, die hier die Nacht wirklich zum Tag machen.
Morgen geht es schon wieder weiter, aber ich kann jedem raten, diese Stadt einmal zu besuchen und hier eine Nacht lange aufzubleiben. Aber sicher ist sie im Frühjahr interessanter. Die Nächte sind noch lang, aber die Blumen blühen und wenn man in die Sümpfe fährt, wird man viel mehr große Alligatoren sehen, da diese dann auf der Suche nach Weibchen sind.
Die nächsten Tage werden aber hoffentlich etwas entspannter, ich habe, dank Baton Rouge, genug Zeit, um pünktlich nach Atlanta zu kommen. Wie und wo ich die Tage verbringe, weiß ich noch nicht ganz sicher, auch nicht was ich dort machen werde. Ich habe meinen Reiseführer dabei, in dem ich morgen mal etwas blättern werde und vielleicht finde ich etwas.
Aber über einen Tag Pause werde ich mich auch nicht beschweren. Ab Samstag habe ich nochmal anderthalb Wochen volles Programm geplant, da kann es nicht schaden, etwas Kraft zu tanken. Vielleicht finde ich ja auch einen schönen Strand am Golf von Mexiko für ein paar Stunden.