Donnerstag, 13. Oktober 2016

Tag 10 Nashville

Nachdem ich heute so richtig ausgeschlafen habe, ging es mit einem Shuttlebus Richtung Downtown. Für 10 Euro kommt man vom Music Valley in die Innenstadt und zurück und erfährt dabei vieles vom Busfahrer über die Stadt und Tipps, wo man hingehen sollte. Und auch sonst ist die Shuttlefahrt echt lohnenswert. Die verschiedenen Fahrer gestalten die Tour sehr unterhaltsam.
Nashville bietet jeden Tag von 10 Uhr morgens bis 3 Uhr nachts Livemusik in um die 40 Bars. Das alles am Broadway und den Nebenstraßen. Man fällt also von Bar zu Bar und ich denke, hier wird Düsseldorf als der längsten Theke der Welt ernsthaft Konkurrenz gemacht.
Die Musik ist dabei hauptsächlich, aber nicht nur, Countrymusik, von Bands, die für Trinkgeld spielen. Sie kommen in die Stadt und hoffen entdeckt zu werden, bei manchen soll das tatsächlich genau so funktioniert haben. Auch ist, laut Busfahrer, die Chance hoch, Stars der Szene zu begegnen, da viele in und um Nashville wohnen. In Nashville ist, nach Los Angeles, der zweitgrößte Musikproduzent der USA. Auch namhafte Bands tauchen hier wohl einfach mal in den Bars auf und spielen den Abend dort.

Und schon am frühen Nachmittag spürt man, dass Countrymusik den Rhythmus für den Herzschlag der Stadt vorgibt. Wo man hinsieht, sieht man Männer und Frauen mit Cowboyhüten und vor allen -stiefeln, sitzen Menschen an Bars, haben eine Bierflasche in der Hand und wippen mit dem Bein zum Takt der Musik.
So war auch mein Tag in Nashville für mich zu erleben sicher um einiges spannender, als hier zu lesen, denn die Stimmung in der Stadt kann man nicht beschreiben, aber man sollte sie erleben.

Die Heimstätte der Tennessee Titans, auf der anderen Seite des Cumberland Rivers.
Der Broadway vom unteren Ende aus gesehen.
Hüte und Stiefel gibt es hier hier in vielen Läden.
Die Touristeninfo.
Countrymusik auf drei Ebenen.
Das Tootsies ist wohl der älteste und bekannteste Laden am Broadway.
Außer in den Bars zu sitzen und Musik zu lauschen, habe ich aber auch noch einen Rundgang durch die Stadt gemacht. Hier gibt es weniger zu sehen als in den Orten bisher und fast nichts, was sich nicht um Musik dreht.
Einen Besuch, der sich lohnte, war aber das State Capitol. Ich hatte schon die der Hauptstädte von Illinois in Springfield und von Missouri in St. Louis besucht, aber auch das von Tennessee hier war einen Besuch wert. Sie sind alle irgendwie gleich, mit viel Pomp und ihren Sitzungsräumen für Senat und Repräsentantenhaus, aber mit ihren Einrichtungen und Gemälden unterscheiden sie sich doch und sind wirklich sehenswert.
Außerdem ist es wohl so, dass öffentliche Gebäude hier dem Volk gehören und daher zu Besuchen kostenlos offen stehen. Bisher gab es auch in allen Führungen, die ebenfalls nichts kosten. Man muss nur einen Metalldetektor passieren, aber das muss man hier eigentlich in allen Attraktionen. Die USA und ihre Waffengesetze halt. Jeder darf eine haben, aber mitnehmen darf man sie nicht überall hin.

Das State Capitol von außen.
Das Repräsentantenhaus.
Der Senat.
So eine Bücherei will ich auch.
Die weiteren, großen Sehenswürdigkeiten der Stadt sind die Country Music Hall of Fame, (in den USA gibt es eh nichts, was nicht irgendwo seine Hall of Fame hat,) das Johnny Cash Museum und das Ryman Auditorium. Ein weiterer Tempel der Hall of Fame, war es der erste Ort der Aufnahmen der Grand Ole Opry Show, bevor diese in ihr eigenes Haus ins Music Valley zog und bereitet es auch heute immer noch die Bühne für die Stars der Stadt, wenn sie Konzerte geben.
Diese Sehenswürdigkeiten verlangen jedoch alle Eintritt und ich habe festgestellt, dass Nashville allgemein teurer ist, als die Städte zuvor.  Lassen wir Graceland mal außen vor.


Im Johnny Cash Museum.


Hier gibt es auch einen Walk of Fame, der einige der ehemaligen Stars ehrt. Vielleicht hat ja einer von Euch schon mal einen von den Namen hier gehört.

Der Countrymusic Walk of Fame.



Wenn man aber sieht, wie in der Stadt gebaut wird, dann fragt man sich, wie lange das alles noch so besteht, denn es sind wohl auch schon in nur 1-2 Blocks Entfernung die ersten alten Gebäude abgerissen worden und mussten modernen Wolkenkratzern Platz machen. Die Leute leben hier vom Tourismus, sie haben wohl keine Angst, dass der Broadway verschwindet, aber dass er bald im Schatten hoher Häuser weniger her macht.

Die Stadt wächst hinter dem Broadway.
Oben wird noch gebaut, da sieht es unten schon fertig aus.

Richtig interessant war es am Abend, als es rund um die Stadt dunkel wurde und all die Lichter zur Geltung kamen. Es wurde auch deutlich voller, vor einzelnen Läden stand man nun auch länger an. Und jeder, wirklich jeder, musste seinen Ausweis zeigen.
Es gab auch Line Dance und Square Dance. Den hübschen Ladies, die zu wirklich allem hier Cowboystiefel tragen, dabei zusehen, war besonders nett.
Aber das wurde der ganze Abend noch.

Der Broadway bei Nacht.


Heute konnte ich euch wenig erzählen, aber es gab nicht so viel Wissenswertes hier, auch nicht so viele Sehenswürdigkeiten. Diese Stadt war, zumindest für mich und sicher auch für viele andere Touristen um mich herum, einfach nur Spaß, Musik und Party.
Fast hat sie mich dazu verleitet, doch noch einen Tag dran zu hängen, morgen Abend gäbe es auch noch ein NHL Eishockeyspiel der Nashville Predators gegen die Chicago Blackhawks zu sehen, aber ich habe ja noch viel anderes vor.
Darum heißt es morgen wieder Auto fahren. Und nach den Tagen in Großstädten steht wieder Natur auf dem Programm. Das erste Drittel meiner Reise ist damit schon hinter mir.

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