Mittwoch, 5. Oktober 2016

Tag 2 Chicago


Die Zeitumstellung ist bei mir noch nicht so ganz angekommen und so habe ich das Hotel schon um 6 Uhr morgens verlassen, um mir die Stadt, die als Geburtsort der Hochhäuser gilt, mal richtig anzugucken. 1885 wurde hier das erste moderne Hochhaus der Welt, mit einer Höhe von 42 Metern und 10 Stockwerken gebaut. 50 Jahre später wurde das wieder abgerissen, so konnte ich mir das nicht anschauen, dafür aber viele andere tolle Gebäude.
Zumindest für den Jungen vom Lande, sehr beeindruckend.
Hier mal eine Auswahl von meinem Stadtrundgang durch Chicago.










Ein Gefängnis, mitten in der Stadt.








Natürlich habe ich noch viele Fotos mehr gemacht. Überwältigt von dieser Stadt. Aber heute habe ich sehr viel geschafft, mehr als ich mir vorgenommen hatte. Da kann ich morgen etwas ausruhen. Aber jetzt ein wenig der Reihe nach. Den Sonnenaufgang habe ich von einer Brücke über den Chicago River genossen. Dieser floss bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts in den Michigan Lake. Da die Stadt aus diesem aber sein Trinkwasser bezog und mit dem Fluss alle Abwässer in den See flossen, hat man Chicago River kanalisiert und nun fließt er aus dem Michigan Lake Richtung des Mississippi. 

Sonnenaufgang
Pumpstation im Michigan Lake, die die Stadt mit Trinkwasser versorgt.
Entlang des Chicago River gibt es den Riverwalk, von dem man den Fluss und die Architektur herum in Ruhe genießen kann. Aufpassen muss man hier so früh nur auf zahlreiche Jogger. Ich habe schon einige der Häuser entlang gezeigt, darum nun noch welche vom Fluss.




Nachdem ich den Riverwalk dann wieder verlassen habe, ging es quer durch die Stadt, auf der Suche nach der City Hall. Ich habe den Film BluesBrothers einfach zu oft gesehen und dass war der einzige Drehort, der zentral in der Stadt und damit für mich erreichbar war. Natürlich gab es auch auf dem Weg dahin viel zu sehen, aber ich würde mir wünschen, man könnte auch Gerüche über das Internet vermitteln. Aber ich habe mal gehört, eine solch große Stadt kann einfach nicht gut riechen und ja, an machen Stellen musste ich schwer die Nase rümpfen.


Vietnam Memorial.
Aufgang zur "L".
Unter der Hochbahn.
Daley Plaza. Rechts eine Skulptur von Pablo Picasso, hinten die City Hall.
In die Fenster des Gebäudes rechts durfte John Landis das Bluesmobil tatsächlich hineinfahren lassen und im Film "The Dark Knight" ist es das Gebäude von Wayne Enterprise.
In der City Hall.
Vielleicht ist Euch im vorletzten Bild der blaue Brunnen aufgefallen. Ich habe mal gelesen, dass das Wasser mal rot gefärbt war, zu Ehren des Stanley-Cup Sieges der Chicago Blackhawks. Daher denke ich, nun werden damit die Chicago Cubs geehrt. Das Baseballteam der Stadt, dass Divisionmeister geworden ist und in den Playoffs um die Meisterschaft steht. Die ganze Stadt spricht davon und auch in den lokalen Fernsehsendern ist es, neben der Präsidentschaftswahl, Thema Nummer 1.
Ich hatte einen Besuch am Stadion schon länger geplant und bin mit der Metro dort hin gefahren, um mich dort einmal umzusehen.
Leider war es nicht möglich, einen Blick ins Stadion zu bekommen.
Rund um Wrigley Field werden alle Straßen geschmückt, damit alles feierlich ist, wenn es Freitag los geht. Während ich hier schreibe, wird im TV der erste Playoff-Gegner im Spiel zwischen den NewYork Mets und den SanFrancisco Giants ermittelt.




Außerhalb des Stadions haben Hausbesitzer sogar Tribünen auf ihren Dächern installiert. Man musste sich mit den Cubs einigen und die Erlöse teilen, aber seit Anfang des Jahrtausends sitzen Zuschauer ganz offiziell außerhalb des Stadions auf den Dächern.


Nachdem ich das Baseballstadion gesehen habe, musste ich, als American-Football Fan auch das Soldier Field besuchen. Leider gab es auch dort keine Möglichkeit, ins Stadion zu schauen, nur in den Fanshop. Da ein Trikot aber mal eben 150 Dollar kostet, eine Baseballkappe schlappe 40 Dollar und auch der Rest recht teuer war, habe ich mal von einem Einkauf abgesehen und nur ein paar Fotos gemacht.




Ohne die geht es hier eigentlich nirgends. Meist tritt sie in Gruppen auf.
Vom Soldier Field ging es wieder an den See, vorbei an dem Adler Planitarium, dem Field Museum und dem Shedd Aquarium zum Millenium Park. Das Ziel war die Stahlbohne, das CloudGate.
Auf dem Weg dahin kam ich am Buckingham Brunnen vorbei. Den Älteren vielleicht noch bekannt aus dem Vorspann der Serie "Eine schrecklich nette Familie" mit Al Bundy.



Das CloudGate ist aus Stahlplatten zusammengeschweißt und hochglanzpoliert. Warum muss ich hier an die Metallographen unter meinen Kollegen denken? Die Bohne weist keine erkennbaren Nähte auf und spiegelt die Umgebung auf interessante Weise. Mit Fotos ist es schwer zu beschreiben, man muss selber mal davor und vor allem darunter gestanden haben. Sagenhaft.









Vom Millenium Park wollte ich dann noch zur Navy Pier, eine Seebrücke und die größte Touristenattraktion Chicagos.
Wahrscheinlich liegt es daran, dass es im Oktober nicht mehr viele Touristen in Chicago gibt, aber insgesamt war es hier sehr ruhig bis langweilig. Die Karussells fuhren mangels Gästen nicht, nur das Riesenrad drehte seine Runden. Allerdings war es erholsam, an der Spitze der Pier eine Pause einzulegen und das Treiben auf dem See zu beobachten.




Eine Bob Newhart (aka Professor Proton) Statue.


Für heute hatte ich damit aber genug gesehen. Eigentlich alles, was ich mir für zwei Tage vorgenommen habe. Von der Pier bin ich noch zum Abendessen und dann früh ins Hotel gegangen. Mal sehen, was ich morgen mache, aber ich denke, morgen wird es nicht so viel zu lesen bzw gucken geben.

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