Am Morgen ging es zur Central Station, wo ich mich mit Stephanie verabredet hatte. Als wir diesen Treffpunkt ausgemacht haben, haben wir nicht erwartet, wie viele Menschen sich hier morgens bewegen. Aber wir haben uns doch gut gefunden und sind in die U-Bahn nach Süden eingestiegen. Unser Ziel war der Battery Park und das Castle Clinton, von wo die Fähre nach Ellis Island und Liberty Island abfährt.
Dort unten, im Battery Park steht auch "The Sphere". Das Kunstwerk eines deutschen Bildhauers, welches für drei Jahrzehnte auf dem Platz zwischen den beiden Türmen des World Trade Centers gestanden hat und durch den Einsturz der Gebäude zwar beschädigt wurde, aber als Ganzes erhalten blieb.
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The Sphere. |
Wir sind dann mit dem Schiff erst nach Liberty Island und haben im Schatten der Freiheitsstatue, mit Blick auf die Skyline von Manhattan, gefrühstückt.
In die Krone der Lady of Liberty wären wir eh nicht gekommen, dafür sollte man Karten Wochen oder besser Monate im Voraus vorbestellen und auf den Sockel wollten wir auch nicht, dafür braucht man zumindest extra Tickets. Wir hatten uns beide einen City Pass gekauft, in dem nur die Fahrt auf die Insel enthalten war. Daher sind wir einmal um die Insel gegangen, haben uns die Statue aus allen Winkeln einmal angesehen, haben Fotos gemacht und ein Pärchen aus Kalifornien kennen gelernt, die uns ein Bed&Breakfast in Oakhurst am Yosemite National Park empfahlen, welches sie wohl betreiben. Wer da mal hin will, ich habe die Adresse noch.
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Ellis Island von der Fähre. |
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DIe Statue of Liberty von der Fähre. |
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Die Skyline, kurz vor Anlegen an Liberty Island. |
Von Liberty Island ging es dann nach Ellis Island. Hier haben wir uns Audioguides geben lassen, die in den Tickets mit enthalten waren und haben hier so vieles erfahren können, was die Einwanderer, die über diese Insel in die Vereinigten Staaten eingewandert sind, durchlaufen mussten. Wie sie abgefertigt wurden, welche Gründe es für eine Ablehnung gab und einiges mehr. Wenn man sich für diese Geschichten interessiert, dann ist es auch interessant, ansonsten wird es hier etwas sehr langatmig.
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In dieser Halle mussten Immigranten auf die Aufnahme warten und je nachdem, welche Türe sie am Ende durchqueren durften, durften sie in den Norden der USA, den Süden der USA oder mussten wieder auf ein Schiff zurück. |
Wieder zurück auf dem Festland, wollten wir ins 9/11 Museum, welches in unserem Pass auch enthalten war. Auf dem Weg dorthin, kamen wir an dem Bullen vorbei, der ein Erkennungsmal der Wallstreet ist, der aber auch erst 1989 von einem Künstler einfach abgestellt wurde, ohne dass das mit der Stadt besprochen wurde.
Der Stier war von einer Vielzahl von Menschen umringt, die alle ein Foto von dem Tier haben wollten, sehr viele von vorne, einige aber auch von hinten, wo man gut sehen konnte, dass es sich um ein männliches Tier handelt.
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The Charging Bull. |
Bevor wir wieder am Ground Zero ankamen, kamen wir auch noch an der Trinity Church vorbei, in die ich auch mal meine Kamera gehalten habe.
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In der Trinity Church. |
Dann ging es aber endlich ins 9/11 Museum, dass sich unter der Erde zwischen den Brunnen befindet, etwa auf der Höhe des 2 Kellergeschosses der ehemaligen Türme, da wo die Parkebenen waren und damit auch in dem Bereich, wo der erste Bombenanschlag auf das World Trade Center 1993 stattgefunden hat.
Zwar findet man auch dazu eine kurze Tafel die sagt, hier war es, aber hauptsächlich erfährt man da alles über das Attentat am 11. September 2001. Den zeitlichen Ablauf, die Gesichter und Namen der Opfer, man sieht sehr viele Stahlträger, zerstörte Feuerwehrautos und vor allem viele, viele Gegenstände, die aus den Trümmern geborgen wurden.
Natürlich auch am Ende alles über Al Qaida und die Konsequenzen, die die Amerikaner aus dem Anschlag gezogen haben.
Allerdings gibt es nicht viele Fotos, denn in sehr vielen Bereichen durften keine Fotos gemacht werden.
Insgesamt war es ein sehr interessantes Museum, das auch viele persönliche Erinnerungen an diesen Tag geweckt hat, nur leider war es viel zu voll an diesem Ort, so dass man nicht wirklich in Ruhe alles aufnehmen konnte.
Allerdings war es heute insgesamt sehr viel voller in Manhattan als am Vortag. Das ist uns an mehreren Orten aufgefallen.
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Das neue One World Trade Center. |
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Nochmal eine Rose, aber am Tag erkennt man auf dem Foto die Namen besser. |
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Bildunterschrift hinzufügen |
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Ein Überrest der ehemaligen Atenne |
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Ein zerstörtes Feuerwehrauto. |
Vor einem Mittagessen wollten wir uns dann aber noch das Ghostbusters-Hauptquartier, das aus den Filmen natürlich ansehen. Es sollte nur wenige Straßen nördlich sein. Dort, vor Ort, haben wir uns einen Moment umgesehen, bevor wir es dann doch entdeckt haben, und auch den Grund, warum wir so lange brauchten.
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Das Ghostbusters-Gebäude, eingepackt,... |
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... nur Spuren auf dem Boden waren zu erkennen. |
Das Mittagessen haben wir in einem kleinen, dunklem Lokal zu uns genommen, in dem Touristen scheinbar nicht unbedingt üblich sind. Außer uns waren auch nur 4 Gäste anwesend. Mir hat es trotzdem gut geschmeckt. Stephanie war leider nicht ganz so begeistert.
Dann wurde es langsam Zeit, zum Rockefeller Center aufzubrechen. Hierfür hatten wir uns ja am Vortag schon Tickets besorgt, die uns zeitlich ermöglichen sollten, den Sonnenuntergang vom Top of the Rocks, der Aussichtsplattform auf dem Gebäude, zu genießen.
Vorher sind wir aber noch ein wenig durch ein paar Straßen und haben Bilder gemacht.
Dann begann die Odyssee, Aufstieg zum Top of the Rocks. Da die Karten ja alle terminiert sind, dachten wir, ok, dann kommen wir da auch leicht hoch. Dachten wir. Zur allerersten Möglichkeit, mit diesen Tickets dort hin zu kommen, sind wir auch rein und wurden direkt in einen Aufzug geführt.
Dieser ging aber nur zwei Stockwerke hoch, wo dann die Sicherheitskontrolle statt fand. Alleine hier waren schon unzählig viele Menschen vor uns.
Als man unsere Taschen durchleuchtet und uns durch den Metalldetektor geführt hatte, wurde die Menschenmenge vor uns noch größer, die die alle noch vor uns in einen der Aufzüge mussten. Es waren zwar immer noch 20 Minuten bis zum Sonnenuntergang, aber wir dachten uns schon, das wird eng.
Und das wurde es auch, als wir oben waren, war die Sonne schon weg, nur das letzte Licht konnten wir noch rot am Horizont erkennen, wir waren 5 Minuten zu spät. Was allerdings nicht ganz so dramatisch war, da es in Richtung Westen doch sehr bewölkt war und man wahrscheinlich eh nicht so viel zu sehen bekommen hätte.
Was wir dann aber zu sehen bekamen, entschädigte für sehr vieles. Ganz Manhattan lag vor uns und während es um uns herum immer dunkler wurde, kam das Lichtermeer der Stadt mehr und mehr zur Geltung und es sah wirklich toll aus.
Hier ein paar Fotos, vielleicht ist ja eines dabei, das Euch gefällt.
Irgendwann mussten wir uns dann aber doch wieder von diesem Anblick lösen und nach unten fahren. Wir haben dann noch einen kleinen Spaziergang bis zur Grand Central Station gemacht, wo wir uns dann wieder getrennt haben.
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Grand Central Station vor dem Met Life Building. |
Für mich ging es dann direkt ins Hotel. Der Tag war wieder lang und die Füße nun schwer. Morgen wird mein letzter kompletter Urlaubstag sein. So langsam muss ich, schweren Herzens Koffer packen. Morgen muss ich zusätzlich versuchen, meine Bordkarte irgendwie auszudrucken, denn ich befürchte, meine Handykarte für die USA ist einen Tag zu wenig gültig und so werde ich diesem wohl keine Handybordkarte haben.
Ich hoffe, ich schaffe es, pünktlich zum Flughafen und auch bis ins Flugzeug zu kommen. Aber erst mal noch einen Urlaubstag genießen, bevor man sich um diese Probleme kümmert.
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