Mittwoch, 2. November 2016

Tag 30 New York City

Der Tag fing mit einer Verabredung unter dem Empire State Building statt. Ich weiß nicht, wie ihr denkt, wenn ihr diese Stadt schon mal besucht habt oder an sie denkt, aber unter all den Hochhäusern hier ist diese Gebäude für mich immer DAS Gebäude, das ich mit New York City verbinde.

Der Andrang hier war deutlich geringer als gestern Abend im Rockefeller Center, aber vielleicht war es ja auch einigen Touristen noch zu früh. Auf jeden Fall brauchten wir nicht lange, um erst die Aussicht aus den Fenstern im 80. Stock zu genießen und dann zum 86. Stock weiter hoch zu fahren. Auf den Außenbereich, auf dem ich vor 16 Jahren schon mal war. Damals dank der Marine. 
Die Aussicht von hier hat sich verändert und das hat nicht nur damit zu tun, dass das World Trade Center nun ein anderes ist. In dieser Stadt ist sehr viel gebaut worden und einige Wolkenkratzer sind hinzu gekommen. Richtung Süden und Wall Street fiel das noch gar nicht mal so stark auf, aber Richtung Norden, die Sicht auf den Central Park ist nun doch eingeschränkter.

Das die Aussicht vom Rockefeller Center mehr Charme hat, liegt einzig und alleine daran, dass man dann auch das Empire State Building sieht. Zusätzlich sieht es auch noch schöner aus, als das Rockefeller, welches von hier eher wie ein hässlicher, großer Klotz aussieht.

Der Eingangsbereich.

Der Blick nach Süden und das One World Trade Center.

Das Flatiron Building.

Der Blick nach Norden, in der Mitte das Rockefeller Center.

Der Blick nach Nordost, rechts in der Mitte, das Chrysler Building. Mein Hotel ist hinter dem grauen Block ganz rechts.
Das nächste Ziel war dann im Westen von Manhattan, die High Line. Diese ehemalige Trasse eines Hochbahnnetzes wurde früher nur für den Güterverkehr genutzt und, nachdem diese stillgelegt wurde, wurde ein Teil dieser Strecke von ca 2,3 km zu einer Parkanlage umgebaut. Entlang der 10th Ave geht sie von der W 34th Street Richtung Süden bis zur Gansevoort Street. An vielen Stücken sieht man noch die alten Schienen, die man als Bett für die Grünanlagen nutzt und zwischen denen all die Bäume und Sträucher und Blumen wachsen.
Die nachfolgenden Bilder sind alle auf bzw von dieser Strecke entstanden.













Während dieses Spazierganges kamen wir an einem Fotoshooting für Mode vorbei und konnten dabei sehr gut sehen, wie gut man dabei betrügt, damit die Sachen im Katalog besser aussehen, als dann zu hause, wenn man sie bekommt.


In der Nähe des südlichen Endes der Highline gibt es den Chelsea Foodmarket. Eine Art Shoppingmall für Essen, es gibt hier mehrere Restaurants, aber auch Cupcake Shops, Bäckereien und Imbissstände. Wer hier verhungert, der ist selber schuld.
Für die, die es kennen, in dem Gebäude war früher die National Biscuit Company "Nabisco". Diese hat hier den Oreo Keks erfunden.

Eine Food-Shoppingmall,...

... in der auch die Berliner Currywurst nicht fehlt.
Von dort ging es dann, nach einem Mittagessen, ganz weit in den Norden, auf halbe Höhe des Central Parks, wo sich "The Met" befindet, das Metropolitan Museum of Art.
Dieses Museum gehört mit zum City Pass, daher wollten wir uns auch dieses zu Gemüte führen, allerdings habe ich hier gemerkt, dass nicht nur die Füsse sehr schwer werden, sondern ich auch inzwischen scheinbar an Reizüberflutung leide. Mir fiel es hier sehr schwer, die Schilder zu lesen und etwas aufzunehmen. 
So habe ich einfach viele der Ausstellungsstücke und Bilder einfach so betrachtet und genossen. Auch das Museum selber ist sehr schön gebaut, mit vielen großen Fensterflächen, die mit dem Central Park einen tollen Hintergrund hatten.
Nur habe ich dem Museum nicht so viel Zeit gewidmet, wie es verdient hätte. Es ist mit Sicherheit sehr empfehlenswert.














Nach Verlassen des Museum sind wir durch den Central Park bis zum Südende spaziert und konnten sehen, wie viele Leute diesen Park zur Erholung, zum Sport oder wie wir, als Touristen genossen.
Dabei sind wir dann auf "The Mall" gestoßen, ein grader Abschnitt im Süden mit mehreren Musikern und Künstlern, die der herbstlichen Umgebung flair verliehen. Wenn der Weg auch nicht erholsam für die Füsse war, so hat er doch der Seele gut getan, in dieser immer lauten, immer hektischen und selten freundlichen Stadt.







Wieder in der Stadt, sind wir dann getrennte Wege gegangen und haben uns für den Abend wieder verabredet. Ich habe dann beschlossen, auch meinen Füßen etwas Ruhe zu gönnen und bin ins Hotel und habe mich etwas hingelegt.
Es hat zwar etwas geholfen, aber so richtig fit war ich immer noch nicht, als es gegen 19 Uhr wieder zum Empire State Building ging. Dort habe ich Stephanie wieder getroffen und wir sind erst einmal Abendessen gegangen.

Da das City Pass Ticket zum Empire State Building Ticket ein weiteres Ticket anbietet, für einen Besuch am selben Tag nach 20 Uhr, wollten wir auch das nutzen. Es war zwar etwas mehr los, als am Vormittag, aber richtig voll war es jetzt auch nicht. Diesmal sind wir direkt bis zum Außenbereich im 86. Stock gefahren und haben die vielen Lichter der Stadt in alle Himmelsrichtungen genossen. Aber auch diesmal waren wir uns einig, es fehlt der Anblick des Empire State Building.







Wieder auf dem Boden, haben wir noch einen Spaziergang vorbei am Bryant Park und bis zum Time Square gemacht. Dort haben wir uns aber dann wieder getrennt und ich mich auf dem Weg zum Hotel und meiner letzten Übernachtung in den USA gemacht. Die nächste Nacht werde ich schon im Flugzeug verbringen.

Auch wenn ich für morgen noch etwas geplant habe, so muss ich zu New York City sagen, sicherlich ist es eine tolle Stadt und ein Erlebnis, diese zu besuchen. Aber jeder der sagt, es sei die tollste Stadt der Welt, dem widerspreche ich. Für mich gibt es in Europa schönere Städte und auch, wenn man mich fragt, welche Stadt mir auf der Reise am Besten gefallen hat, dann stände sie nicht auf dem ersten Platz.
Vor allem war es, bis Washington, überall viel freundlicher und wärmer, und das meine ich nicht von den Temperaturen. In allen anderen Städten grüßte man, man konnte mit Leuten reden. Hier, wenn man jemanden ansprach, wurde man eher angeknurrt. 
Sicher würde ich New York City wieder besuchen, weil es hier noch viel zu sehen gibt. Würde ich aber auf einer weiteren USA-Reise diese Stadt auslassen, wäre ich auch nicht traurig.
Ich kann nur raten, anstatt immer nur hier hin zu fliegen, besucht auch mal Chicago. Es ist auch eine große Stadt, aber viel freundlicher. Besucht Memphis, genießt die Musik und Lebensfreude auf der Beale Street. Fahrt nach Nashville und lauscht all der Countrymusik aus allen Bars am Broadway. Ich war nicht unbedingt Fan dieser Musik, am Ende meiner Reise habe ich sie im Radio vermisst. 

In Amerika ist vieles anders als bei uns. Sicher ist nicht alles besser, aber ich werde eine Träne im Auge haben, wenn ich das alles nun hinter mir lasse und das Ein oder Andere vermissen. Sicher, es waren nur vier Wochen, aber wenn man diese ganz alleine reist und so viel unterwegs ist, dann kommt es einem lange vor. Im positiven Sinne. 
Deutschland, mein zu Hause, meine Familie, die Arbeit, das kommt mir wie eine Ewigkeit zurück vor und doch wird es so schnell wieder normaler Alltag sein.

Aber genug davon, etwas habe ich noch, auch wenn ich das letzte Kapitel von zu Hause schreiben werde, noch bin ich nicht da.
Etwas amüsiert es mich, dass der Flug von New York City nach Düsseldorf fast so lange sein wird, wie die Strecke, die ich mit dem Auto hier zurückgelegt habe.

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