Diesen Morgen hieß es dann, Chicago verlassen. Neugierig, was es für ein Auto werden würde, den ich gemietet habe, habe ich im Hotel ausgecheckt und mich mit samt meinem Gepäck auf dem Weg ein paar Blocks die Michigan Ave hinauf zum Hyatt gemacht, in dem die Hertz Vertretung untergebracht war.
Scheinbar nehmen es die Amerikaner noch genauer als die Deutschen mit ihrer Pünktlichkeit und ich musste noch etwas warten. Ein wenig hatte ich ja gehofft, es könnte ein amerikanischer Wagen werden, oder gedacht, es wird ein deutsches Auto. Aber nein, das hier wurde es. Mit Kennzeichen aus Florida.
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Ein Honda Civic. |
Für all die, die in amerikanischer Geographie nicht so bewandert sind oder einfach keine Idee haben, wo genau ich mich befinde. Nein, vom Sturm merke ich hier nichts. Heute ist es zwar etwas kälter geworden und der Himmel war stärker bewölkt, als die ersten beiden Tage in Chicago, aber es war ein schöner Tag.
Allerdings habe ich vom Sturm daher viel mitbekommen, da es in den Nachrichten in Chicago die ganzen Tage nur drei Themen gab. Den Wahlkampf, den Sturm und die Playoff-Teilnahme der Chicago Cubs.
Man redet von 3 Millionen Menschen, die evakuiert wurden in Florida, das ist schon ne Menge. Hoffen wir, dass es um New Orleans herum ruhig bleibt, sollte ich es bis dahin schaffen.
Zumindest die ersten Meilen habe ich heil überstanden. In Chicago selber war ich noch ein wenig unsicher, doch musste ich zum Glück nur einmal links abbiegen, dann einmal rechts und dann immer grade aus. Vorbei an diesem Schild.
Diese Schilder habe ich heute den ganzen Tag gesehen und bin ihnen gefolgt. Auf der berühmten Route 66 von Chicago nach Los Angeles. Zwei Tage werde ich auf ihr verbringen, da sie von Chicago über Springfield bis nach St. Louis verläuft. Da habe ich dann vor, in Richtung Süden abzubiegen.
Aber der Reihe nach. Downtown Chicago hinter mir lassend, kam ich durch weniger schöne Vororte und von einer historischen Straße war nicht viel zu erkennen. Das Schönste war noch der Blick aus dem Rückspiegel.
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Ein letzter Blick zurück. |
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Mein erstes Ziel war in Joliet, das Joliet Correctional Center, bekannt aus Filmen wie Prison Break, Read Heat und BluesBrothers. Vor seiner Filmkarriere war es ein richtiges Gefängnis von 1858 bis 2002.
Der, für mich, bekannteste hier Inhaftierte war der Serienmörder John Wayne Gacy, der auch in diesem Gefängnis auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet wurde.
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Das Tor aus der Anfangszene der BluesBrothers. Etwas verwildert. |
Dann ging es auf die lange Fahrt entlang der Route 66 über Land, mit Etappenziel in Springfield. Unterwegs gab es viel zu sehen. Da ich am Steuer saß konnte ich nicht alles mit der Kamera festhalten. Auf den ersten Blick sehen die kleinen Orte auf dem Land sehr nett aus, zwischen den Häusern viel Platz, nicht alles so eng wie bei uns auf den Dörfern. Aber bei genauem Hinsehen standen viele der Häuser leer und es war alles sehr verwildert. Nur in den größeren Städten waren die Vororte dann sauber und wirklich hübsch anzusehen.
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It's got a cop motor, a 440 cubic inch plant, it's got cop tires, cop suspensions, cop shocks. It's a model made before catalytic converters so it'll run good on regular gas. What do you say, is it the new Bluesmobile or what? |
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Joliet Jake und Elwood Blues. |
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Elvis. |
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Gemini Giant. |
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Ambler's Texaco Gas Station. |
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Ferrari Gas Station. |
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Pontiac Town Hall. |
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Wandkunst in Pontiac. |
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Paul Bunyan with a Hot Dog. |
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Atlanta Public Library. |
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Atlanta. |
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Atlanta. |
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Atlanta Smiley Watertower. |
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So sah die Route 66 heute sehr oft aus. |
Gegen 16 Uhr kam ich dann endlich in Springfield, Illinois an und wurde dort von einem Abraham Lincoln Muffler Man begrüßt. Die Muffler Men sind Fiberglas Statuen, die überall in Amerika zu finden sind, um auf eine Attraktion aufmerksam zu machen und es gibt sie in den unterschiedlichsten Formen, wie zuvor der Gemini Giant oder Paul Bunyan als Beispiele. Mal sehen, ob ich noch anderen begegne.
Schnell hatte ich mein Motel gefunden und es liegt wirklich sehr zentral. Zu Fuss konnte ich das Capitol, das Wohnhaus von Abraham Lincoln und andere Sehenswürdigkeiten erreichen. Leider haben die meisten schon um 16 Uhr geschlossen, daher werde ich sie morgen nochmal aufsuchen müssen.
Springfield ist die Hauptstadt des Staates Illinois. Bekannt vor allem als Wohnort von Lincoln, der in diese Stadt kam um eine Kanzlei zu eröffnen und der hier seine politische Karriere begann, die ihn zu einem der angesehensten Präsidenten der USA machte.
Der Mann an der Rezeption schien ein großer Fan von Lincoln zu sein und stimmte zu, einen solchen Mann bräuchte das Land wieder, keine Kandidaten, wie man sie heute zur Auswahl hat.
Überhaupt ist Lincoln sehr präsent in der Stadt. Überall steht eine Statue oder ein Schild und es wird erklärt, was an dieser Stelle mal statt gefunden hat. Jeden Furz, den der Mann gemacht hat, hat man scheinbar dokumentiert und hier öffentlich gemacht.
Etwa zwei Stunden lang habe ich mir die Umgebung angesehen und Fotos gemacht, bevor mich der Hunger in eine Bar trieb in der Sport im Fernsehen lief und wieder bin ich bei einem Burger gelandet. Amerika bietet mir da wenig Alternativen und die sind einfach aber auch richtig lecker.
Nach dem Essen ging es ins Hotel, um mich für den Tag morgen auszuruhen, es stehen viele Dinge auf dem Plan. Das Lincoln Haus, das Lincoln Museum, das Grab Lincolns, das alte und das neue Kapitol und das ein oder andere mehr. Mal sehen, was ich davon schaffe.
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Skinny Abe. |
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Amtrak-Station in Springfield. |
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Wandkunst in Springfield. |
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Engine 2 des Springfield Fire Department. |
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Das neue Kapitol von Springfield. |
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Mal nicht Lincoln, sonder Martin Luther King. |
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Das Wohnhaus der Lincolns in Springfield. |
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Die Nachbarschaft. |
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Die Nachbarschaft. |
Für heute sollte das reichen, noch bin ich in dem Zeitplan, den ich mir vorgenommen habe. Morgen mehr von Springfield/Illinois.
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